Internethandel

Internethandel

Internethandel, E-Business, eCommerce, Web-Commerce, Social-Commerce oder eProcurement sind alles im Prinzip synonyme Bezeichnungen für Handelsaktivitäten über das Internet. Um sich klarzumachen, worum es eigentlich geht, sollten daher angehende Internethändler ihren Claim recht genau abstecken. Im Internet können Waren und Dienstleistungen vertrieben werden, der „Internethandel“ sollte eigentlich diesen Bereich bezeichnen. Es gibt noch jede Menge weiterer Aktivitäten im Internet, die alle profitabel sein können. Affiliate-Marketing wäre nur ein (riesiger) Bereich, ein weiterer wäre das Angebote eigener Dienstleistungen über das Internet, zum Beispiel von Beratungsleistungen, IT-Service-Leistungen, Autorenleistungen, Rechercheleistungen und so fort. All das sind aber keine Konzepte des Internethandels. Der Händler vertreibt etwas Fertiges, er stellt es nicht erst her.

Akteure im Internethandel

Die Akteure sind Händler, Produzenten, Konsumenten und Werbetreibende. Der Internethändler kann mehrere Funktionen einnehmen, er kann in kleinem Umfang Waren und Dienstleistungen auch produzieren, obgleich das (siehe oben) nicht mehr zum eigentlichen Internethandel gehört, er wird auch regelmäßig in gewissem Umfang als Werbetreibender auftreten, obgleich das eigentlich nicht unbedingt nötig ist. Hierzu gibt es sehr ausgefeilte Programme unter anderem über Affiliate-Netzwerke. Der Kern des Internethandels und damit die Hauptfunktion des Akteurs „Händler“ ist das Ausstellen der Waren oder Dienstleistungen im Internet, möglicherweise ihre Bewerbung (aber nicht zwingend, Suchmaschinenoptimierung kann effizienter sein) und danach der Vertrieb dieser Waren. Der Internethändler muss für die Distribution sorgen, also den reibungslosen Versand der Güter zum Kunden und die reibungslose, sichere Zahlungsabwicklung. Beides sind sehr anspruchsvolle Aufgaben, die praktisch zu 100 Prozent funktionieren müssen, ansonsten scheitert ein Internethandel.

Internethandel: Chancen und Risiken

Der Internethandel bietet jede Menge Vorteile und Chancen, denen freilich einige Risiken gegenüberstehen. Die Vorteile müssen sehr groß sein, denn es gibt einzelne Händler wie Amazon, die allein inzwischen rund ein Fünftel des deutschen und mitteleuropäischen Versandhandels abdecken. Das ist enorm, wenn man die Zahl der vielen Händler insgesamt bedenkt.

  • Vorteile und Chancen im Internethandel:
    Kostensenkung durch Verzicht auf Print-, Fernseh- und Rundfunkwerbung, effiziente Suchmaschinenoptimierung, effiziente Bestell- und Zahlungsvorgänge mit enormen Personaleinsparungen, praktisch unbegrenzte Sortiments- und Gebietserweiterung möglich, gute webbasierte Produktbeschreibungen möglich, gute Analysen, Preisanpassungen, Verzicht auf teure Ladenlokale und Lagerhaltung = drastische Senkung des Händlerrisikos, großer potentieller Kundenstamm,
  • Nachteile und Risiken des Internethandels:
    Die Suchmaschinenoptimierung ist komplex und kann lange Zeit zu wenig Ergebnisse bringen, Werbung kann das teilweise nicht kompensieren. Es gibt zahllose Beispiele von Online-Händlern, die scheinbar nichts anders machen als ihre Konkurrenz und dennoch nicht in die Gewinnzone gelangen. Der Händler verliert vielleicht kaum Geld, verdient aber auch keines und weiß nicht, wann und ob sich das ändern könnte. Die Regeln der Suchmaschinenoptimierung ändern sich, einfach weil beispielsweise Google seine Regeln ändert. Geschäftsmodelle im Internethandel können eine Weile funktionieren, dann plötzlich nicht mehr. Das gibt es im traditionellen Handel auch, es geht nur nicht so schnell. Nicht zuletzt sind im Internethandel wie in jedem Geschäft bestimmte rechtliche Grundsätze einzuhalten. Hohe Kosten für Werbung, hoher Wettbewerb, große Preistransparenz,
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